• Ute Wolf:
    "Das Aquarell im Kontrast", in Erlanger Nachrichten, Erlangen, 15.6.1985
    Erlanger Nachrichten
    15. Juni 1985

    Das Aquarell im Kontrast
    Die Galerie im Eichenwald zeigt Arbeiten von Oskar Koller u. Godehard Lietzow


    ".... Zwei Räume weiter dann Godehard Lietzows Arbeiten, fast ausschließlich auch Aquarelle, aber was für ein Unterschied! Dieser Künstler hat seine eigene Technik entwickelt: Er legt viele einzelne, hauchdünne Schichten übereinander, wodurch sich interessante Überschneidungen und feine, stufenweise verlaufende Konturen ergeben. Meist bevorzugt Lietzow dabei dunklere Farben, die er in ein Wechselspiel mit wenigen hellen Lichteffekten bringt.
    Eines der Hauptthemen Lietzows ist das "Feld", des er in verschiedenen Variationen darstellt, beispielsweise "nächtlich" oder "blühend" – immer abstrakt, nie figürlich – als ausdrucksvolle Farbstudien. Feinst Farbspritzer liegen teilweise wie ein Schleier über diesen Bildern.
    Vor allem zwei Arbeiten beeindrucken durch ihre sprühende Lebendigkeit: "Schwarzes Meer – Karfunkelküste", bei dem die Farbigkeit aus einer dunklen Fläche wie bei enem Vulkanausbruch herausgeschleudert wird, und "Helle Welle", eine gewaltige Woge, die Kraft und Macht des Wassers spürbar werden lässt. – Ein Künstler, für den man sich etwas mehr Zeit nehmen muss, der vielleicht nicht auf den ersten Blick fesselt, auf den zweiten aber umso nachhaltiger."

    Ute Wolf

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